Welt­ju­gend­tag 2023 – Unse­re Rei­se nach Lissabon

Gemein­schaft, Glau­be, Aus­tausch, Spaß und Ken­nen­ler­nen – und das alles auf ein­mal auf unse­rer 16
tägi­gen Rei­se nach Por­tu­gal die­ses Jahr.
Wir, die Jugend aus Tau­cha und Engels­dorf, durf­ten vor ein paar Wochen die Rei­se zum Welt­ju­gend­tag in
Lis­sa­bon antre­ten. Und natür­lich wol­len wir ein paar unse­rer schöns­ten Erleb­nis­se mit Ihnen teilen.


Am Mon­tag, dem 24. Juli, stie­gen wir in den Bus mit Aus­sicht auf eine zwei­tä­gi­ge Fahrt. Es gab einen Stopp
in Plau­en zum Aus­sen­dungs­got­tes­dienst und einen wei­te­ren Stopp in Bor­deaux zur Erkun­dung der Stadt
und Zwi­schen­über­nach­tung.
Mitt­woch­nach­mit­tag kamen wir dann end­lich in unse­rer ers­ten Unter­kunft, einer Schu­le in Maia, an und
durf­ten am Abend eine Will­kom­mens­fei­er der uns auf­neh­men­den Gemein­de genie­ßen. Es gab schö­ne
Musik zum Tan­zen und, zum Erfreu­en vie­ler, das tra­di­tio­nel­le Gebäck aus Por­tu­gal „Pas­tel de Nata“ zum
Kos­ten.
Am nächs­ten Tag haben wir nach einem Mor­gen­ge­bet in der Kir­che unse­rer Gast­ge­mein­de den Zoo in Por­to
besucht und dort eine Greif­vö­gel-Show besucht, die uns alle fas­zi­niert hat, auch wenn wir von der
Mode­ra­ti­on auf Por­tu­gie­sisch natür­lich kaum etwas ver­stan­den haben. Den Nach­mit­tag haben wir genutzt,
um die Stadt Por­to genau­er zu erkun­den, uns Kir­chen anzu­se­hen und mit neu­en Men­schen aus Ita­li­en und
Frank­reich zu tan­zen. Am Abend gab es ein Abend­ge­bet in unse­rer Gast­ge­mein­de, bei dem wir nach die­sem
erleb­nis­rei­chen Tag etwas zur Ruhe kom­men konn­ten und neue Lie­der ken­nen­ler­nen durf­ten.
Frei­tag waren wir am Strand von Por­to, haben die hei­ßen Tem­pe­ra­tu­ren genos­sen und uns im Atlan­tik
abge­kühlt. Nach einem gemein­sa­men Mit­tag­essen haben wir uns auf den Weg zu einer Syn­ago­ge
gemacht, wo ein Män­ner­chor ver­schie­de­ne Lie­der vor­ge­sun­gen hat. Der Ort war sehr beein­dru­ckend und
auch die Men­schen sehr offen uns gegen­über. Vor der Kir­che sind wir auf Men­schen aus Tan­sa­nia gesto­ßen,
die uns tra­di­tio­nel­le Tän­ze aus ihrem Land gezeigt haben, die wir dann noch die gan­ze rest­li­che Zeit ger­ne
getanzt haben. Danach sind wir zu einem Musi­cal gefah­ren, das das Mar­kus-Evan­ge­li­um in Form von
Schau­spiel und Gos­pel­ge­sang dar­ge­stellt hat – eine fas­zi­nie­ren­de Per­for­mance! Abends durf­ten wir an
einem Fes­ti­val in Maia teil­neh­men, wo sich loka­le Ver­bän­de und Tanz­grup­pen mit Gesang, Kunst und Tanz
vor­ge­stellt haben.
Den Sams­tag haben wir auf dem Fest­ge­län­de ver­bracht, wo sich alle Pil­ge­rin­nen und Pil­ger aus der Diö­ze­se
Por­to ver­sam­melt und zusam­men Got­tes­dienst gefei­ert haben. Dadurch haben wir wie­der vie­le neue Leu­te
ken­nen­ge­lernt und ein Gefühl davon bekom­men, wie vie­le ver­schie­de­ne Natio­nen uns beim
Welt­ju­gend­tag erwar­ten wer­den, denn Por­to war die Diö­ze­se in Por­tu­gal mit den meis­ten Men­schen in den
Tagen der Begegnung.


Am Sonn­tag haben wir in unse­rer Gast­ge­mein­de Got­tes­dienst gefei­ert und den rest­li­chen Tag selbst­stän­dig
in Por­to ver­brin­gen dür­fen. Wir haben die Zeit genutzt, um uns in einen Park zu set­zen, etwas zu
ent­span­nen und Kar­ten­spie­le zu spie­len. Die klei­ne Pau­se tat uns nach den vie­len Erleb­nis­sen der
ver­gan­ge­nen Tage sehr gut. Am Abend haben wir am Sor­bi­schen Abend teil­ge­nom­men und so zum einen
die Sor­ben bes­ser ken­nen­ge­lernt, aber auch vie­le sor­bi­sche Tän­ze und Gesän­ge gelernt. Das sor­bi­sche
Abend­ge­bet war beson­ders schön, vor allem da uns eine net­te Sor­bin über­setzt hat, was gesagt wur­de und
wir dadurch alles ver­stan­den haben.

Am Mon­tag­mor­gen haben wir einen deut­schen Got­tes­dienst mit dem Bischof gefei­ert und waren alle froh,
sprach­lich alles ohne Pro­ble­me ver­ste­hen zu kön­nen. Mit­tag­essen gab es danach für alle 240
Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer bei Bur­ger King, was für uns alle eine lus­ti­ge, wenn auch stres­si­ge
Erfah­rung war. Unse­re Bus­se haben uns danach abge­holt und zu unse­rem Boot gebracht, auf dem wir
gemein­sam mit dem Bischof eine Boots­fahrt erle­ben durf­ten. Die Per­spek­ti­ve vom Was­ser war sehr schön
und es wur­den vie­le Fotos und Sel­fies gemacht. Am Nach­mit­tag waren wir ein Eis essen und haben
stun­den­lang die Schmuck­stän­de auf dem Markt am Was­ser bewun­dert, bis wir schließ­lich nach oben auf
eine gro­ße Brü­cke gelau­fen sind, von der aus man eine beein­dru­cken­de Sicht auf die Stadt hat­te. Danach
haben wir uns die Kathe­dra­le von Por­to ange­se­hen und sind mit der Stra­ßen­bahn zurück in die Unter­kunft
zu einem gemein­sa­men Abend gefah­ren.
Diens­tag begann dann unse­re Zeit in Lis­sa­bon. Unse­re Unter­kunft war eine Turn­hal­le in Tor­res Novas, 115
Kilo­me­ter ent­fernt von Lis­sa­bon, sodass wir jedes Mal eine 1,5 stün­di­ge Zug­fahrt auf uns neh­men muss­ten,
um die Distanz zu über­win­den. Nach­dem wir in Tor­res Novas begrüßt wor­den sind und unse­re Sachen in die
Turn­hal­le gebracht haben, sind wir nach Lis­sa­bon gefah­ren. Die Men­schen­men­gen dort waren
beein­dru­ckend und kein Ver­gleich zu den paar Tau­sen­den zuvor in Por­to. Die Bahn­hö­fe waren völ­lig
über­füllt und auch der Platz des ers­ten Got­tes­diens­tes inklu­si­ve aller Ein­gän­ge war sehr sehr voll. Auch
wenn es dadurch schnell zu einer anstren­gen­den Erfah­rung wur­de, war es fas­zi­nie­rend zu sehen, wie vie­le
Men­schen aus ver­schie­dens­ten Län­dern sich auf den Weg nach Por­tu­gal gemacht haben, um den
Welt­ju­gend­tag gemein­sam zu erle­ben.
Am Mitt­woch­mor­gen sind wir ins deut­sche Pil­ger­zen­trum in Lis­sa­bon gefah­ren, um dort eine gemein­sa­me
Mor­gen­an­dacht zu fei­ern. Dort gab es für uns alle kos­ten­lo­ses Eis, das bei den som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren
wie gele­gen kam. Den rest­li­chen Tag haben wir genutzt, um Lis­sa­bon zu erkun­den. Wir waren in einem
süßen Kel­ler köst­li­che Empa­na­das essen, waren bei einem Thea­ter Work­shop und am Meer. Am Abend
haben wir uns eine Kir­che ange­schaut und haben uns nach einer lecke­ren Piz­za zum Abend­essen auf den
Weg zurück nach Tor­res Novas gemacht.
Am Don­ners­tag hör­ten wir eine inspi­rie­ren­de Kate­che­se zum The­ma Freund­schaft. Beson­ders im Gedächt­nis
geblie­ben ist dabei die Aus­sa­ge: „Es ist wich­tig das zu sehen, was uns unter­schei­det. Aber das was
uns ver­bin­det ist grö­ßer als das, was uns unter­schei­det.“ Zum Mit­tag gab es erneut Empa­na­das,
weil sie uns ein­fach zu gut geschmeckt haben. Danach ging es zu einer Dis­kus­si­on mit dem Bischof aus
Ful­da über Frau­en­pries­ter­tum und Homo­se­xua­li­tät in der Kir­che, gelei­tet von „Offen Katho­lisch“. Nach der
Dis­kus­si­on sind wir näher ans Zen­trum gelau­fen und haben den Papst auf all den Bild­schir­men gese­hen.
Bevor die gan­ze Men­schen­men­ge auf die Idee kam, Abend­essen zu gehen, haben wir uns schnell ein
Restau­rant gesucht und in Rekord­ge­schwin­dig­keit unser Essen bekom­men, das unglaub­lich lecker war.
Am Frei­tag­mor­gen haben wir eine Stadt­füh­rung durch Tor­res Novas gemacht und dabei eine Fes­tung und
viel Land­schaft gese­hen. Danach gab es einen klei­nen Abste­cher zum Mit­tag­essen und wir sind nach Fáti­ma
gefah­ren. Dort haben wir gebe­tet, viel Neu­es ent­deckt und emo­tio­na­le Gesprä­che geführt. Am Abend haben
wir in unse­rer Gast­ge­mein­de einen Abschieds­abend gefei­ert, bei dem es tra­di­tio­nel­le Gerich­te, einen
Got­tes­dienst und ver­schie­de­ne Spie­le und Tän­ze gab.
Am Sams­tag ging es früh los Rich­tung Lis­sa­bon zu einem Bus­park­platz, 9km ent­fernt vom Ort der letz­ten
Über­nach­tung. Mit unse­rem Gepäck für den Tag mach­ten wir uns zu Fuß auf den Weg. Dank der hei­ßen
Tem­pe­ra­tu­ren war unser Pil­ger­weg zum Abschluss­feld viel anstren­gen­der als erwar­tet. Und so waren wir
alle sehr froh, als wir nach vier Stun­den end­lich anka­men und uns erst­mal aus­ru­hen durf­ten. Die Vigil mit
dem Papst am Abend war beeindruckend.

Die Musik und Wor­te des Paps­tes haben uns alle berührt und vor allem die Stil­le wäh­rend der Anbe­tung der
Mons­tranz ist uns beson­ders in Erin­ne­rung geblie­ben. Mit 1,5 Mil­lio­nen Men­schen auf einem Platz zu
über­nach­ten war ein Gefühl, das sich kaum in Wor­te fas­sen lässt.


Über­ra­schend war dann die Tanz­mu­sik am nächs­ten Mor­gen, mit der wir geweckt wur­den. Der Got­tes­dienst
mit dem Papst und die wert­vol­len Wor­te sei­ner Pre­digt haben wir genos­sen, bevor wir uns auf den 9km
lan­gen Rück­weg gemacht haben, der uns noch­mal eini­ges an Kraft gekos­tet hat. Umso stol­zer waren wir auf
uns, als wir dann im Bus saßen und uns auf den Heim­weg mach­ten.
Am nächs­ten Tag war in Cler­mont-Fer­rand unse­re letz­te Über­nach­tung. Dort haben wir uns eine Kir­che
ange­schaut, waren spa­zie­ren und haben am Abend einen gemein­sa­men Abschluss­got­tes­dienst gefei­ert,
bevor es dann am Diens­tag für alle nach Hau­se ging.

Die Zeit, die wir in Por­tu­gal ver­brin­gen durf­ten, war für uns eine sehr wert­vol­le und auf­re­gen­de Zeit. Wir
konn­ten in unse­rem Glau­ben wach­sen, neue Men­schen ken­nen­ler­nen und ganz viel Neu­es erle­ben und
ent­de­cken.
Wir wol­len uns daher ganz herz­lich bedan­ken, bei allen, die uns unter­stützt haben. Vie­len Dank, dass Sie
dazu bei­getra­gen haben, dass wir die­se beson­de­re Erfah­rung machen durften!

Die Jugend aus Engels­dorf und Taucha

Text und Bil­der: Domi­nik Ulbricht

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