Gemeinschaft, Glaube, Austausch, Spaß und Kennenlernen – und das alles auf einmal auf unserer 16
tägigen Reise nach Portugal dieses Jahr.
Wir, die Jugend aus Taucha und Engelsdorf, durften vor ein paar Wochen die Reise zum Weltjugendtag in
Lissabon antreten. Und natürlich wollen wir ein paar unserer schönsten Erlebnisse mit Ihnen teilen.
Am Montag, dem 24. Juli, stiegen wir in den Bus mit Aussicht auf eine zweitägige Fahrt. Es gab einen Stopp
in Plauen zum Aussendungsgottesdienst und einen weiteren Stopp in Bordeaux zur Erkundung der Stadt
und Zwischenübernachtung.
Mittwochnachmittag kamen wir dann endlich in unserer ersten Unterkunft, einer Schule in Maia, an und
durften am Abend eine Willkommensfeier der uns aufnehmenden Gemeinde genießen. Es gab schöne
Musik zum Tanzen und, zum Erfreuen vieler, das traditionelle Gebäck aus Portugal „Pastel de Nata“ zum
Kosten.
Am nächsten Tag haben wir nach einem Morgengebet in der Kirche unserer Gastgemeinde den Zoo in Porto
besucht und dort eine Greifvögel-Show besucht, die uns alle fasziniert hat, auch wenn wir von der
Moderation auf Portugiesisch natürlich kaum etwas verstanden haben. Den Nachmittag haben wir genutzt,
um die Stadt Porto genauer zu erkunden, uns Kirchen anzusehen und mit neuen Menschen aus Italien und
Frankreich zu tanzen. Am Abend gab es ein Abendgebet in unserer Gastgemeinde, bei dem wir nach diesem
erlebnisreichen Tag etwas zur Ruhe kommen konnten und neue Lieder kennenlernen durften.
Freitag waren wir am Strand von Porto, haben die heißen Temperaturen genossen und uns im Atlantik
abgekühlt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen haben wir uns auf den Weg zu einer Synagoge
gemacht, wo ein Männerchor verschiedene Lieder vorgesungen hat. Der Ort war sehr beeindruckend und
auch die Menschen sehr offen uns gegenüber. Vor der Kirche sind wir auf Menschen aus Tansania gestoßen,
die uns traditionelle Tänze aus ihrem Land gezeigt haben, die wir dann noch die ganze restliche Zeit gerne
getanzt haben. Danach sind wir zu einem Musical gefahren, das das Markus-Evangelium in Form von
Schauspiel und Gospelgesang dargestellt hat – eine faszinierende Performance! Abends durften wir an
einem Festival in Maia teilnehmen, wo sich lokale Verbände und Tanzgruppen mit Gesang, Kunst und Tanz
vorgestellt haben.
Den Samstag haben wir auf dem Festgelände verbracht, wo sich alle Pilgerinnen und Pilger aus der Diözese
Porto versammelt und zusammen Gottesdienst gefeiert haben. Dadurch haben wir wieder viele neue Leute
kennengelernt und ein Gefühl davon bekommen, wie viele verschiedene Nationen uns beim
Weltjugendtag erwarten werden, denn Porto war die Diözese in Portugal mit den meisten Menschen in den
Tagen der Begegnung.
Am Sonntag haben wir in unserer Gastgemeinde Gottesdienst gefeiert und den restlichen Tag selbstständig
in Porto verbringen dürfen. Wir haben die Zeit genutzt, um uns in einen Park zu setzen, etwas zu
entspannen und Kartenspiele zu spielen. Die kleine Pause tat uns nach den vielen Erlebnissen der
vergangenen Tage sehr gut. Am Abend haben wir am Sorbischen Abend teilgenommen und so zum einen
die Sorben besser kennengelernt, aber auch viele sorbische Tänze und Gesänge gelernt. Das sorbische
Abendgebet war besonders schön, vor allem da uns eine nette Sorbin übersetzt hat, was gesagt wurde und
wir dadurch alles verstanden haben.
Am Montagmorgen haben wir einen deutschen Gottesdienst mit dem Bischof gefeiert und waren alle froh,
sprachlich alles ohne Probleme verstehen zu können. Mittagessen gab es danach für alle 240
Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Burger King, was für uns alle eine lustige, wenn auch stressige
Erfahrung war. Unsere Busse haben uns danach abgeholt und zu unserem Boot gebracht, auf dem wir
gemeinsam mit dem Bischof eine Bootsfahrt erleben durften. Die Perspektive vom Wasser war sehr schön
und es wurden viele Fotos und Selfies gemacht. Am Nachmittag waren wir ein Eis essen und haben
stundenlang die Schmuckstände auf dem Markt am Wasser bewundert, bis wir schließlich nach oben auf
eine große Brücke gelaufen sind, von der aus man eine beeindruckende Sicht auf die Stadt hatte. Danach
haben wir uns die Kathedrale von Porto angesehen und sind mit der Straßenbahn zurück in die Unterkunft
zu einem gemeinsamen Abend gefahren.
Dienstag begann dann unsere Zeit in Lissabon. Unsere Unterkunft war eine Turnhalle in Torres Novas, 115
Kilometer entfernt von Lissabon, sodass wir jedes Mal eine 1,5 stündige Zugfahrt auf uns nehmen mussten,
um die Distanz zu überwinden. Nachdem wir in Torres Novas begrüßt worden sind und unsere Sachen in die
Turnhalle gebracht haben, sind wir nach Lissabon gefahren. Die Menschenmengen dort waren
beeindruckend und kein Vergleich zu den paar Tausenden zuvor in Porto. Die Bahnhöfe waren völlig
überfüllt und auch der Platz des ersten Gottesdienstes inklusive aller Eingänge war sehr sehr voll. Auch
wenn es dadurch schnell zu einer anstrengenden Erfahrung wurde, war es faszinierend zu sehen, wie viele
Menschen aus verschiedensten Ländern sich auf den Weg nach Portugal gemacht haben, um den
Weltjugendtag gemeinsam zu erleben.
Am Mittwochmorgen sind wir ins deutsche Pilgerzentrum in Lissabon gefahren, um dort eine gemeinsame
Morgenandacht zu feiern. Dort gab es für uns alle kostenloses Eis, das bei den sommerlichen Temperaturen
wie gelegen kam. Den restlichen Tag haben wir genutzt, um Lissabon zu erkunden. Wir waren in einem
süßen Keller köstliche Empanadas essen, waren bei einem Theater Workshop und am Meer. Am Abend
haben wir uns eine Kirche angeschaut und haben uns nach einer leckeren Pizza zum Abendessen auf den
Weg zurück nach Torres Novas gemacht.
Am Donnerstag hörten wir eine inspirierende Katechese zum Thema Freundschaft. Besonders im Gedächtnis
geblieben ist dabei die Aussage: „Es ist wichtig das zu sehen, was uns unterscheidet. Aber das was
uns verbindet ist größer als das, was uns unterscheidet.“ Zum Mittag gab es erneut Empanadas,
weil sie uns einfach zu gut geschmeckt haben. Danach ging es zu einer Diskussion mit dem Bischof aus
Fulda über Frauenpriestertum und Homosexualität in der Kirche, geleitet von „Offen Katholisch“. Nach der
Diskussion sind wir näher ans Zentrum gelaufen und haben den Papst auf all den Bildschirmen gesehen.
Bevor die ganze Menschenmenge auf die Idee kam, Abendessen zu gehen, haben wir uns schnell ein
Restaurant gesucht und in Rekordgeschwindigkeit unser Essen bekommen, das unglaublich lecker war.
Am Freitagmorgen haben wir eine Stadtführung durch Torres Novas gemacht und dabei eine Festung und
viel Landschaft gesehen. Danach gab es einen kleinen Abstecher zum Mittagessen und wir sind nach Fátima
gefahren. Dort haben wir gebetet, viel Neues entdeckt und emotionale Gespräche geführt. Am Abend haben
wir in unserer Gastgemeinde einen Abschiedsabend gefeiert, bei dem es traditionelle Gerichte, einen
Gottesdienst und verschiedene Spiele und Tänze gab.
Am Samstag ging es früh los Richtung Lissabon zu einem Busparkplatz, 9km entfernt vom Ort der letzten
Übernachtung. Mit unserem Gepäck für den Tag machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Dank der heißen
Temperaturen war unser Pilgerweg zum Abschlussfeld viel anstrengender als erwartet. Und so waren wir
alle sehr froh, als wir nach vier Stunden endlich ankamen und uns erstmal ausruhen durften. Die Vigil mit
dem Papst am Abend war beeindruckend.
Die Musik und Worte des Papstes haben uns alle berührt und vor allem die Stille während der Anbetung der
Monstranz ist uns besonders in Erinnerung geblieben. Mit 1,5 Millionen Menschen auf einem Platz zu
übernachten war ein Gefühl, das sich kaum in Worte fassen lässt.
Überraschend war dann die Tanzmusik am nächsten Morgen, mit der wir geweckt wurden. Der Gottesdienst
mit dem Papst und die wertvollen Worte seiner Predigt haben wir genossen, bevor wir uns auf den 9km
langen Rückweg gemacht haben, der uns nochmal einiges an Kraft gekostet hat. Umso stolzer waren wir auf
uns, als wir dann im Bus saßen und uns auf den Heimweg machten.
Am nächsten Tag war in Clermont-Ferrand unsere letzte Übernachtung. Dort haben wir uns eine Kirche
angeschaut, waren spazieren und haben am Abend einen gemeinsamen Abschlussgottesdienst gefeiert,
bevor es dann am Dienstag für alle nach Hause ging.
Die Zeit, die wir in Portugal verbringen durften, war für uns eine sehr wertvolle und aufregende Zeit. Wir
konnten in unserem Glauben wachsen, neue Menschen kennenlernen und ganz viel Neues erleben und
entdecken.
Wir wollen uns daher ganz herzlich bedanken, bei allen, die uns unterstützt haben. Vielen Dank, dass Sie
dazu beigetragen haben, dass wir diese besondere Erfahrung machen durften!
Die Jugend aus Engelsdorf und Taucha
Text und Bilder: Dominik Ulbricht