Am 5. September diesen Jahres trafen sich 41 gut gelaunte Seniorinnen und Senioren auf dem Hof der Kirche St. Gertrud in Engelsdorf. Nachdem uns Pfarrer Hajek mit einem Segen für diesen Tag verabschiedete, bestiegen wir bei herrlichem Spätsommerwetter einen blendend weißen Reisebus aus Eilenburg. Die Fahrt verlief wie im Fluge. Dafür sorgten auch unsere kräftigen Sänger im Bus. Schon von Weitem sahen wir die 70 Meter hohen Türme des Domes der alt ehrwürdigen Bischofsstadt Naumburg. Das heißt — der Vorläufer war Zeitz. Erst im Jahre 1029 wurde das Bistum von Zeitz in die damalige Handels- und Messemetropole Naumburg verlegt.
Gebaut wurde der Dom St. Peter und Paul, wie wir ihn heute kennen, von 1210 bis 1242. Später wurde er um den Ost- und Westchor erweitert.
Gemeinsam mit dem Domführer stiegen wir in die im romanischen Baustil errichtete Krypta hinab. Sehr beeindruckend war das romanische Kruzifix. Der Dom selbst ist frühgotisch. So tauchten wir schnell in das hochmittelalterliche Flair ein.
Wieder oben gelangten wir durch den Westlettner mit dem Passionsrelief in den Westchor mit dem Dreiflügelaltar von Lucas Cranach d.Ä. von 1512. Das Mittelbild war während der Reformation zerstört worden. Erst jetzt ersetzte es der Leipziger Maler Michael Triegel durch moderne Figuren nach dem Motto “Triegel trifft Cranach”. Seit November 2023 ist der Altar wieder zu besichtigen und erhielt bereits den Preis für religiöse Erneuerung. Eingerahmt ist der Altar von den zwölf lebensgroßen Stifterfiguren mit den beiden bekanntesten Uta und Ekkehard.
Nach dieser beeindruckenden Führung hätte man noch gern im Dom verweilen mögen. Aber der Bus wartete schon, um uns in das Weindorf Roßbach, einem Ortsteil von Naumburg, zum Sankt-Michaels-Haus zu bringen. Nach einer kurzen Besichtigung des Hauses gab es ein leckeres Mittagessen.
Bestens gesättigt stiegen wir einen kleinen, etwas steilen Berg hinauf zur Jugendkirche St. Elisabeth. Sehr geschmackvoll restauriert wird sie — außer zu Gottesdiensten und Konzerten — auch für Versammlungen genutzt.
Diesen erlebnisreichen Tag beendete Pfarrer Thieme mit einer eindrucksvollen Andacht.
Leider gab es auch einen Wermutstropfen: Eine Seniorin musste sich auf Grund gesundheitlicher Probleme in einer Naumburger Klinik behandeln lassen. So traten wir nur mit 40 Personen die Rückreise an.
Ein herzliches Dankeschön gilt Ilse Richter, Ursula Mende, sowie Angelika und Josef Fait. Sie hatten gemeinsam diesen schönen Ausflug organisiert.
Gerlinde Teichmann