Der lange Weg der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen
Einladung zum Filmabend mit anschließendem Gespräch und Beisammensein
In diesem Herbst jährt sich der Briefwechsel zwischen den polnischen und deutschen Bischöfen aus dem Jahr 1965 zum 60. Mal. Der Brief der polnischen Bischöfe mit dem bemerkenswerten Satz „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ war ein historisch bedeutsamer Schritt in der Annäherung zwischen Polen und Deutschen nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs und gilt heute als Modellbeispiel für mutige Aussöhnungsinitiativen zur Überwindung von Barrieren zwischen ehemals verfeindeten Nationen. Die Kirchen beider Länder haben seitdem kontinuierlich daran weitergearbeitet.
Wir schauen anlässlich dieses wichtigen Jahrestages auf die Erfahrungen, die deutsche und polnische Nachkriegsgenerationen in Orten machen, in denen es durch die Vertreibung zum Austausch der Bevölkerung gekommen ist. Denn gerade die Aufarbeitung von NS-Verbrechen, wie z.B. der Todesmärsche aus den Konzentrationslagern und ihren Außenlagern haben offene Fragen hinterlassen, die auch 80 Jahre nach Kriegsende nicht restlos aufgeklärt sind. Was sind die Aufgaben heutiger Generationen bei der Fortsetzung der gegenseitigen Annäherung und der Überwindung leidvoller Vergangenheit? Können sich Christen auf beiden Seiten auf der Grundlage geteilter Werte den noch offenen Fragen versöhnlich annähern?
Wir zeigen anhand des Beispiels von Nachfahren ehemaliger Heimatvertriebener aus dem oberschlesischen Dorf Schönwald bei Gleiwitz einen solchen Annäherungsprozess. Denn die früheren Dorfbewohner waren kurz vor ihrer eigenen Flucht Augenzeugen von Morden an Auschwitz-Gefangenen geworden, die auf dem Todesmarsch durch das Dorf getrieben wurden und nahmen dieses Wissen mit. In der Folgezeit waren sie meist mit der Bewältigung des eigenen Heimatverlustes und der Kriegsfolgen beschäftigt. Es mussten 80 Jahre vergehen, bis einige Nachfahren in die Heimat ihrer Vorfahren zurückgekehrt sind, sich dem Thema gestellt und für die „namenlosen Opfer“ eine Gedenkkultur etabliert haben.



Wir freuen uns auf einen interessanten Filmabend mit anschließendem Austausch zum Thema.
Gast: Cornelia Stieler,
Vorsitzende Schönwalds Erben e.V.
www.schoenwalds-erben.de
Datum: Freitag, 26. September 2025 18:00 bis ca. 20:30 Uhr
Ort: St. Gertrud, 04319 Leipzig, Engelsdorfer Str. 298
Zur besseren Planung bitten wir um Anmeldung per Eveeno. Sie können natürlich auch unangemeldet teilnehmen. Nach dem Film werden auf Selbstskostenbasis Geränke angeboten.
Einladung als PDF zum herunterladen
